Die Verwaltung des Quartiers Glasi verbietet Flaggen an den
Balkonen: Bewohner antworten mit Stimmen der Wurzeln und der Vielfalt
Die Verwaltung des Quartiers Glasi hat eine Mitteilung an alle Bewohner geschickt, in der es heißt:
„Die Botschaft hat zum Ziel, sicherzustellen, dass die Häuser von außen ein einheitliches Erscheinungsbild zeigen und nicht jeder Mieter eine Flagge an das Balkongeländer hängt. Einerseits sieht das nicht schön aus, andererseits kann es Provokationen und unnötige Diskussionen hervorrufen.“
Diese Aussage scheint jedoch nicht nur das
Ergebnis einer gelegentlichen Inspektion zu sein, sondern vielmehr die Folge
interner Beschwerden, möglicherweise von einem oder mehreren Bewohnern, die
sich an der freien kulturellen Ausdrucksweise der anderen stören.
In der Antwort eines Bewohners an die
Verwaltung wird mit Nachdruck betont, dass es keinen Sinn macht, die kulturelle
Meinungsfreiheit einzuschränken, solange sie innerhalb der Grenzen von Respekt
und Legalität bleibt.
„Wenn wir von Flaggen sprechen, sieht man –
und hat man immer gesehen – die Flaggen der Herkunftsländer der jeweiligen
Bewohner. Das ist alles andere als beleidigend, es ist schön. Es gehört zu
unseren Wurzeln und muss respektiert werden.“
Diese Praxis wird besonders sichtbar während
Ereignissen wie der Europameisterschaft oder der Fußballweltmeisterschaft, wenn
sich die Balkone in wahre Mosaike des Stolzes und der Identität verwandeln.
Das Viertel Glasi wird als eines der
multikulturellsten der Welt beschrieben, in dem Dutzende von Nationalitäten,
Farben, Sprachen und Träumen friedlich zusammenleben.
„Glasi ist kein ästhetisches Gefängnis, noch
eine Wohnanlage neurotischer Eliten. Es ist ein Viertel. Zu sagen, eine Flagge
könne Diskussionen provozieren, bedeutet anzuerkennen, dass wir in einer
feindlichen Umgebung leben – was nicht der Wahrheit entspricht.“
Die Antwort schließt mit einem Aufruf zur
Reflexion, kritisiert scharf die sogenannte „Gruppe“, die die Häuser der
anderen überwacht, und fordert die Verwaltung auf, sich wichtigeren Themen des
Viertels zu widmen und sich nicht mit Banalitäten zu beschäftigen.
Zur Unterstreichung dieses Punktes wurde ein
Schreiben an die Gemeinde geschickt, in dem andere Prioritäten für das Viertel
und die Stadt genannt werden und eine zukunftsorientierte Vision betont wird,
die sich auf Sicherheit, Zugänglichkeit und Zusammenleben konzentriert.
Als Antwort bedankte sich der Stadtrat von
Bülach für den Kontakt, worauf die Revista Repórter X folgendes erwiderte:
Sehr geehrter Herr Marcel Peter,
Sehr geehrte Damen und Herren der Stadt Bülach,
die Revista Repórter X möchte sich herzlich
für Ihre aufmerksame Antwort bedanken und dafür, dass Sie unsere Anliegen an
die zuständigen Abteilungen weitergeleitet haben.
Es ist ermutigend zu wissen, dass die Anliegen
der Bewohner ernst genommen werden. Wir bleiben wachsam und engagiert für die
Sicherheit, Lebensqualität und das Gemeinwohl aller Bewohner von Bülach.
Wir wären dankbar, wenn Sie uns über konkrete
Maßnahmen informieren könnten, sobald diese beschlossen oder umgesetzt werden.
Wie bereits gesagt, sollte Gfeller die Entwicklung von Glasi begleiten und die
Kleinlichkeiten den Kleingeistern überlassen!
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