Unsere Fahne: Wenn das Protokoll mehr zählt als die menschliche
Wärme
Von
João Carlos Veloso Gonçalves – Revista Repórter X
Sehr geehrte Frau, sehr geehrte Herren der Immobilienverwaltung Gfeller, sehr geehrte Herren des bequemen Schweigens und sehr geehrte Herren, die entscheiden, wann und wie ein Mensch gehört werden darf: In Zeiten, da die Fahne eines Volkes als Provokation gilt und ein Zuhause mehr als 30 Grad erreicht, ohne dass sich jemand rührt, sind wir gezwungen zu schreien und jene Fahne zu erheben, die eure bürokratische Höflichkeit nicht einmal hören will.
Ich erhielt eine Antwort von der Verwalterin
der Gfeller, die nichts beantwortet. Eine Botschaft, getarnt als menschliche
Kommunikation. Ein Absatz, der einen ganzen Brief voller Argumente, Beweise und
legitimer Sorgen ignoriert. Der den Bürger, den Mieter, den Steuerzahler
ignoriert. Der mich als Person ignoriert.
Wir sagten euch, dass die EKZ absurde
Strompreise verlangt. Dass wir im Winter kaum heizen und dennoch zahlen, als
wären wir Feuerwehrleute. Ich sagte euch, dass wir im Sommer wie in einem
Backofen leben und dass etwas im System permanent eingeschaltet zu sein
scheint, ohne Kontrolle. Ich sagte euch, dass es Zimmer gibt, in denen die
Hitze erdrückend ist, dass die Thermostate nichts bewirken und dass die
Situation dringende technische Intervention verlangt.
Die Antwort?
Ein Regelungsartikel. Nichts weiter.
Keine Entschuldigung. Keine technische
Überprüfung angesetzt. Nicht einmal die Würde, anzuerkennen, dass es ein
Problem gibt.
Wenn ich von kultureller Identität spreche,
davon, eine Fahne auf dem Balkon zu zeigen, sprecht ihr von Ästhetik und
Provokation. Wenn ich euch auf einen möglichen schweren technischen Defekt
aufmerksam mache, der direkte Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden
einer Familie hat, antwortet ihr mit dem üblichen Schweigen.
Welche Gesellschaft bauen wir, wenn das
Protokoll mehr zählt als die menschliche Wärme?
Dieser Brief ist eine öffentliche Anklage. Ein
Schrei gegen die Gleichgültigkeit, die sich als Kompetenz tarnt. Ein Protest
gegen die Protokollkultur, die das Leid zum Schweigen bringt und alles in
Papier verwandelt.
Wem dient diese Kälte?
Welcher Elite gefällt diese Verachtung?
Frau Sarina und Herren Verwalter:
Häuser sind nicht nur Wände, sie sind lebendige Körper. Und Körper, die
ersticken, verlangen nach Luft. Was wir von euch verlangen, ist keine Wohltat,
sondern Respekt. Was wir fordern, ist keine Gefälligkeit, sondern
Verantwortung.
Wir werden nicht länger schweigen. Und wer uns
zu ignorieren versucht, wird zur Rechenschaft gezogen.
Die Fahne, die stört, ist der Spiegel der
Intoleranz. Und die Hitze, die wir euch in die Hände legen, ist das Feuer der
Wahrheit.
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